Das Erzbischöfliche Ordinariat München wünscht sich von Pfarrern mehr Flexibilität
bei kirchlichen Feiern. Wenn es um die Begleitung von Menschen bei Geburt, Hochzeit,
Trauer und Tod gehe, seien christliche Kirchen mit ihrer Seelsorge und ihren Sakramenten
"schon lange nicht mehr konkurrenzlos", meint Domkapitular Josef Obermaier. Priester
und Seelsorger allgemein sollten deshalb aufmerksamer sein für berechtigte Erwartungen
suchender und anfragender Menschen. Nur so könne man einer zunehmenden „außerkirchlichen
Kirchlichkeit“ und einem „wachsenden Markt kirchenferner Riten“ wirksam begegnen.
Obermaier wörtlich: „Wir müssen uns bewusst werden, dass es neben dem Leben
der Kirche einen Markt der Sinnstiftung gibt, den wir nicht mehr allein besetzen".
Die katholischen Seelsorger könnten meist den Serviceangeboten und Dienstleistungsmöglichkeiten
moderner Sinnanbieter nicht standhalten und dürften das auch nicht auf diese Weise
machen. Allerdings müssten sie prüfen, „das zu tun, was möglich ist“. Dazu gehöre
vor allem „der freundliche und gute Umgang mit den Menschen, die auf uns zukommen
und von der Kirche etwas wollen“. (pm 21.06.05 sk)