Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe von Madagaskar auf ihre Vorbildfunktion für die
Gläubigen im Messbesuch hingewiesen. Zum Abschluss ihres Ad-Limina-Besuchs gab das
Kirchenoberhaupt den Bischöfen der ostafrikanischen Insel mit auf den Weg: "Unser
Bischofsamt verlangt von uns, dass wir den Gläubigen helfen, einen aufgeklärten Glauben
zu erlangen, der im Zusammentreffen mit Christus verwurzelt ist. ER muss der Maßstab
für die Wahrheit sein. So können wir auf die heutigen Probleme mit einer authentischen
Treue zu seiner Lehre antworten. Die Inkulturation des Glaubens in die Kultur Madagaskars
bleibt ein wichtiges Ziel." Rund ein Viertel der bitterarmen Bevölkerung Madagaskars
sind Katholiken, knapp ein Fünftel gehören den protestantischen Kirchen an. Ökumenische
Gesten haben hier ihre Grenzen, betont der Papst. "Sich auf einen aufgeklärten
Glauben zu stützen, ist unerlässlich für einen echten Fortschritt auf der Suche nach
Einheit für die Anhänger Christi. Eben weil brüderliche und vertraute Beziehungen
bestehen, müssen alle Gesten vermieden werden, die Gläubige verunsichern und den religiösen
Relativismus bestärken." (rv 18.06.05 gs)