2005-06-17 13:15:14

UNICEF: Positive Zwischenbilanz der Tsunami-Hilfe


Ein halbes Jahr nach der Tsunami-Katastrophe hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF eine positive Bilanz seiner Hilfsarbeiten gezogen. Es ist viel erreicht worden in den vergangenen sechs Monaten, sagt Helga Kuhn, die Sprecherin von UNICEF in Deutschland:
"Man muss sich natürlich vor Augen führen, wie riesig wirklich das Ausmaß der Katastrophe war, dass ganze Landstriche in Indonesien komplett zerstört worden sind, dass kein Haus mehr stand. Alle Menschen sind obdachlos geworden und leben jetzt in Auffanglagern, die natürlich auch erst gebaut werden mussten. Fast alle Kinder gehen wieder zur Schule. Zwar sehr häufig in Notschulen, in Zeltschulen, aber sie gehen wieder zur Schule, sie haben einen regelmäßigen Alltag . Es ist kein Kind an Seuchen gestorben, wie das früher oft nach solchen Naturkatastrophen der Fall war. Insofern sind wir glücklich, dass wirklich die Katastrophe nach der Katastrophe verhindert wurde."
Etwa ein Drittel der Kinder im Tsunami-Gebiet ist so schwer traumatisiert, dass sie psychologische Hilfe brauchen, sagt Helga Kuhn. Und:
"Kinder, die ihre Eltern verloren haben, müssen in Pflegefamilien untergebracht werden, vor Ort im Land. Das ist in ganz ganz vielen Fällen schon passiert. In Sri Lanka zum Beispiel sind von 1.500 Vollwaisen bereits 650 dauerhaft in Pflegefamilien untergekommen. Andere sind provisorisch bei Verwandten untergekommen, so dass nur noch 50 in Heimen leben. Für alle Kinder wird gesorgt. Das ist doch etwas, was man nach sechs Monaten als Erfolg verbuchen kann. Man muss natürlich weiter daran arbeiten, dass wirklich alle Kinder ein neues Zuhause finden und dass die traumatisierten Kinder behandelt werden."
UNICEF rechnet damit, dass die Wiederaufbauarbeiten noch drei bis fünf Jahre fortgesetzt werden müssen.
(rv 17.06.05 hr)







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