2005-06-16 09:49:50

Indien: Lage für Christen dramatisch


Die Lage für die Christen in einigen Teilen Indiens ist dramatisch. Das sagt ein orthodoxer Metropolit aus Indien: Kuriakose Theopilose. Er war vor kurzem in Wien zu Gast. Ja, die Spannungen zwischen Christen und Hindus hätten in letzter Zeit zugenommen. "Bis zum letzten Jahr hatten wir eigentlich keine Probleme mit ihnen. Ich glaube, die heutige Spannung hat nicht nur rein religiöse Ursachen - es gibt dafür auch wirtschaftliche und politische Gründe."

Beispiel Wirtschaft: In Nordindien sei immer noch eine Mehrheit der Bevölkerung arm, werde ausgenutzt von einer kleinen Oberschicht. "Wenn dort die christlichen Missionare hinkommen und den Leuten ihre Rechte bewußt machen, dann stört das die Kreise dieser reichen Leute, und die sind dann gegen die Missionare."

Beispiel Politik: "Einige Hindu-Politiker wollen die Religion für ihre politischen Zwecke mißbrauchen." Aber die Hindus, die tatsächlich indische Christen angriffen, seien nur eine kleine Minderheit, so der Metropolit, "vielleicht 100.000 bei einer Gesamtbevölkerung von einer Milliarde Menschen". Die Hindu-Religion selber sei "eine sehr tolerante und sehr großzügige Religion." Genauso viel Ärger wie Hindu-Fundamentalisten machen nach Darstellung des orthodoxen Bischofs aggressive christliche Sekten aus Amerika. "Diese Leute kommen einfach, verurteilen, sagen: Die Hindus sind Teufelskinder. Und das provoziert wiederum die Hindu-Fundamentalisten..."
(kap 16.06.05 sk)







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