Mehrere Zehntausende Pilger hat Papst Benedikt heute Vormittag auf dem Petersplatz
zur traditionellen Generalaudienz empfangen. Unter ihnen waren Eisenbahner und Feuerwehrleute;
der Papst setzte sich einen Feuerwehrhelm auf und sprach auf die Bitte eines kranken
Pilgers hin ein paar Grußworte in dessen Handy. Sprich: Es war fast wie früher bei
Johannes Paul. In seiner Katechese sprach Benedikt XVI. über Psalm 123. Dabei
verurteilte er - so wörtlich - "arrogante Staaten", die kleine Länder demütigten und
zu Opfern machten. Auf deutsch sagte der Papst: "Liebe Brüder und Schwestern!Das Gebet gleicht einem geistigen Erheben der Augen, einem hoffnungserfüllten
Aufschauen zu Gott. Mit seinem Blick richtet der Beter sein Innerstes, seine Seele
auf den Herrn. Aufmerksam gegenüber dem göttlichen Willen vertrauen die Gläubigen
auf sein Eingreifen in Liebe und Güte, wie Psalm 123 sagt: 'Wie die Augen der Knechte
auf die Hand ihres Herrn, so schauen unsre Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er
uns gnädig ist' (V. 2). Der Herr lässt sein Angesicht über den Seinen leuchten.
Wir alle bedürfen der liebevollen Zuwendung Gottes; ohne seine Hilfe geht unser Leben
fehl. Denn oft sind wir der Verachtung und dem Spott derer ausgesetzt, die Gott aus
ihrem Leben ausschließen. Wir wissen, daß der Herr das Vertrauen und die Hoffnung
der Seinen nicht enttäuscht. Wenn die Augen unseres Herzens seinem väterlichen Blick
begegnen, erblüht in unserer Seele die Gnade und wir werden heil. Mit großer
Freude heiße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache willkommen.
In Jesus Christus erstrahlt uns das Antlitz der Liebe Gottes. Richtet eure Augen stets
auf den Herrn! Ja, stellt euer ganzes Leben unter seine Führung! Er schaut in seiner
Güte auf uns und schenkt uns die Fülle des Heils, auch wenn wir es nicht immer merken.
Die Gnade Gottes sei allezeit mit euch!" (rv 15. 6. 05 lw)