2005-06-13 18:28:36

Libanon: Aoun gewinnt und belebt Demokratie


Die Wahlen im Libanon: Michel Aoun hat die dritte und wichtigste Runde für sich entschieden. Die Liste des ehemaligen Christengenerals und antisyrischen Oppisitionsführers wird vorraussichtlich mit mindestens 15 Sitzen ins neue Parlament einziehen. Rund 1,2 Millionen Wahlberechtige im Zentrum des Landes und nahe der syrischen Grenze waren am Wochenende dazu aufgerufen, 58 der ingesamt 128 Parlamentssitze zu bestimmen. Die Politik im Zedernstaat bleibt spannend, sagt der katholische Journalist Camille Eid. Er arbeitet in Italien und stammt aus dem Libanon:
"Im Parlament werden verschiedene Gruppierungen und viele neue Gesichter vertreten sein. Wir werden zwei Arten von Oppisition erleben: eine, die Aoun und seinen Verbündeten die Stirn bietet, und eine andere, die alle anderen Gruppen vereinen wird. Vor den Wahlen waren diese beiden großen Gruppen vereint gegen die Vormundschaft Syriens im Libanon. Jetzt werden wir sehen, ob Aoun weiterhin in der Opposition bleibt."
Die Partei Hariris, des Sohns des ermordeten Ex-Premier, wird vorraussichtlich die Regierung stellen. Ein Wahlbündnis des 70-jährigen Aoun mit den Drusenführer Walid Jumblatt war im Vorfeld gescheitert. Jumblatt räumte bereits ein, dass seine Partei stimmen an Aoun verloren habe. Doch mehr Opposition schade dem Zedernstaat nicht, sagt Camille Eid:
"Mit dem Abzug der Syrer konnten wir feststellen, dass die Opposition auf und mit zwei getrennten Listen spielte. Offensichtlich hat das auch der Demokratie gut getan. Ganz wichtig war es auch, das Gewicht von Aoun zu erkennen - innerhalb der anderen Parteien der Christen und Drusen."
(rv 13.06.05 bp)







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