2005-06-11 09:00:16

Ukraine: Juschtschenko hofft auf orthodoxe Versöhnung


Staatspräsident Wiktor Juschtschenko hat dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., einen Besuch abgestattet. Im Mittelpunkt des Treffens in Istanbul standen die Beziehungen zwischen Kirche und Staat in der Ukraine, teilte der ukrainische Informationsdienst RISU mit. Juschtschenko betonte die Hoffnung, dass eine einige orthodoxe Kirche in der Ukraine geschaffen werde. Die Wiedervereinigung der derzeit in drei Gruppierungen gespaltenen Orthodoxie des Landes sei aber "einzig und allein Sache der Kirche", hob der Präsident hervor. Der Staat wolle zu allen Kirchen gleich gute Beziehungen und fühle sich dem Prinzip der Nichteinmischung in innerkirchliche Angelegenheiten verpflichtet, so Juschtschenko. Der Präsident lud den Ökumenischen Patriarchen zu einem Gegenbesuch in seinem Land ein. Die kirchliche Lage in der Ukraine ist vor allem durch die Spaltungen innerhalb der ukrainischen Orthodoxie sowie den Konflikt zwischen der orthodoxen und der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche geprägt. Patriarch Bartholomaios I. hatte sich ab Mitte der neunziger Jahre um die Schaffung eines eigenen Kiewer Patriarchats bemüht, was vom Moskauer Patriarchat als "Einmischung" zurückgewiesen wurde. Die mit dem Moskauer Patriarchat verbundene autonome ukrainisch-orthodoxe Kirche ist die einzige von der Weltorthodoxie anerkannte in der Ukraine. Sowohl das "Kiewer Patriarchat" als auch die "autokephale" orthodoxe Kirche gelten als Schismatiker.

(kap 11.06.05 bp)







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