2005-06-06 11:07:09

Italien: Kardinal Cottier, Embryo ist Person


Der päpstliche Haustheologe, Kardinal Georges Marie Cottier, schaltet sich in die Debatte um das italienische Referendum zur künstlichen Befruchtung ein. Selbstverständlich ist der Embryo nach katholischer Auffassung bereits eine Person, sagte der Schweizer Kardinal in einem Interview gegenüber der Tageszeitung "La Stampa".
Dass es sich bei einem Embryo um menschliches Leben handle und nicht um einen Zellhaufen, müsse in der Debatte klar gesagt werden, fordert Cottier. Der päpstliche Theologe reagiert mit seinem Einspruch auf den Beitrag eines Politikers, der Thomas von Aquin mit der Aussage zitiert hatte, der Embryo sei "vegetatives Leben". Moralisch ändere das aber nichts an der Tatsache, dass die Eltern vom ersten Augenblick an nicht etwa "vegetatives Leben" zeugten, sondern einen Embryo, der zwar zunächst ein solches "vegetatives Leben" habe, aber zu einem Menschen werden würde.
Überhaupt wünscht sich Cottier mehr Klarheit in der Debatte über die künstliche Befruchtung. Etwa solle deutlich gesagt werden, dass die Forschung an adulten Stammzellen mehr Erfolg verspreche als die an embryonalen Stammzellen; oder dass die Erfolgsaussichten bei künstlicher Befruchtung mit 20 Prozent niedrig seien.
Die Bürger Italiens werden am 12. und 13. Juni darüber abstimmen, ob ein als streng geltendes Gesetz zur künstlichen Befruchtung modifiziert werden soll.
(rv 06.06.05 gs)







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