2005-06-04 15:22:56

Vereinigte Staaten: Koranschändungen bestätigt


Das US-Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass im Straflager Guantánamo der Koran unwürdig behandelt worden ist. Ein Koran sei mit Urin bespritzt worden, hieß es, allerdings wurde betont, dass das unabsichtlich geschehen sei. Außerdem seien Aufseher auf dem heiligen Buch der Muslime herumgetrampelt, räumte die US-Armee ein. In 15 Fällen hätten Gefangene den Koran entweiht. Verantwortliche Soldaten seien "gerügt" worden, heißt es in dem Bericht weiter. Fünf Fälle von Schändung durch das Wachpersonal habe es gegeben. Ausgangspunkt des Skandals um diese Koranschändungen war ein entsprechender Artikel des US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" gewesen. Bei Protesten in Afghanistan und Pakistan hatte es darauf mindestens 17 Tote gegeben. Die Verletzungen, die durch diese Schändungen des heiligen Buchs der Muslime geschehen seien, seien nicht wieder gut zu machen, sagt Nadeem Elyas, Präsident des Zentralrats der Muslime in Deutschland:
"Das, was in den Köpfen der Muslime jetzt haften bleibt, wird nicht zu vertreiben sein. Wir haben immer die Befürchtung gehabt, dass solche Angriffe der USA - sei es in Afghanistan oder später im Irak - doch das Verhältnis zu den USA auf immer zerstören würde. In den Köpfen blieb haften, dass diese so genannte Zivilisation, dass diese Großmacht, die sich in die islamische Welt eingemischt hat, angeblich um Demokratie und Zivilisation zu bringen, alles andere ist als zivilisiert und alles andere ist als Hüter der Menschenrechte und der Menschenwürde."
Die Muslime in der ganzen Welt seien entsetzt über diese Enthüllungen aus Guantanamo, berichtet der Zentralratspräsident. Schließlich sei die Schändung des Korans für seine Glaubensbrüder ein großes Verbrechen:
"Die Verehrung des Korans ist für Muslime eins der höchsten Gebote. Jeder Muslim fühlt sich selbst direkt betroffen durch diese Schändung und diesen Missbrauch."
(rv 4. 6. 05 lw)







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