Deutschland: Entscheid gegen Kinderwahlrecht bedauert
Gestern Abend hat der Deutsche Bundestag ein Wahlrecht für Kinder abgelehnt. Zustimmung
und Ablehnung für den Antrag auf eine entsprechende Gesetzesänderung gab es über die
Parteigrenzen hinweg. Der Familienbund der Katholiken bedauert das Ergebnis. Dazu
Bundesgeschäftsführer Markus Warnke: "Wir begrüßen grundsätzlich alles, was
das Thema Familie in die öffentliche Diskussion einbringt. In diesen Tagen sehen wir
in Deutschland, dass Mehrheiten notwenig sind, um politisch regieren zu können. Das
heißt, die Politiker brauchen stabile Mehrheiten und sie brauchen Wähler und Wählerstimmen.
Und in Zukunft sehen wir die Gefahr des demografischen Wandels. Die Schieflage zwischen
alten und jungen Menschen, die wir jetzt schon erkennen, wird immer schlimmer und
immer dramatischer. Wir sehen noch mehr die Gefahr, dass die Familien unter die Räder
geraten." Der Familenbund selbst tritt für ein Wahlrecht von Geburt an ein.
Und findet es gut, dass eine Gruppe Parlamentarier bereits einen neuen Antrag angekündigt
hat: "Den Streit werden wir weiter ausfechten müssen, und wir werden langen
Atem brauchen. Der Kanzler hat seine Agenda 2010, Angela Merkel hat vor kurzem gesagt,
wir brauchen eine Agenda Arbeit. Der Familienbund der Katholiken sagt schon seit einiger
Zeit, das ist nicht das dringendste - wir brauchen eine Agenda Familie. Und wir machen
konkrete Vorschläge, wie man die Defizite in der Familienpolitik beheben kann. Insofern
sehen wir auch dieses Wahlrecht von Geburt an als ein Vehikel, das Thema weiter in
der öffentlichen Diskussion zu halten." (rv/kna 03.06.05 hr)