In Burundi sind die Menschen heute zu Lokalwahlen aufgerufen - zum ersten Mal seit
der Unabhängigkeit von Belgien im Jahr 1962. Die Politik des Landes ist noch immer
geprägt von Spannungen zwischen der Mehrheit der Hutus und der Minderheit der Tutsis.
Eine dritte ethnische Gruppe wird dagegen meist völlig übergangen: das Volk der Batwa.
Pater Elias Mwebembezi arbeitet mit den Batwa. Er sagt, mit welchen Schwierigkeiten
sie konfrontiert sind: "Es ist sehr traurig - denn die Batwa selbst sagen 'Wir
sind keine Menschen wie alle anderen'. Jahrelang hat man ihnen erzählt: 'Ihr seid
Diebe, ihr seid dreckig, ihr seid anders.' So lange, bis sie das selbst geglaubt haben.
Sie haben einfach resigniert - und leben in völliger sozialer Isolation. Die anderen
Völker Burundis würden niemals jemanden vom Stamm der Batwa zu sich nach Hause einladen,
geschweige denn jemanden von ihnen heiraten. Es gibt keinerlei Kommunikation, keinerlei
Austausch. Daher sind die Batwa tief verzweifelt. Deshalb sind sie sehr arm. Das also
ist die traurige Situation zwischen den Batwa und den anderen Volksgruppen in Burundi."
Nach einem friedlichen Beginn der Stimmabgaben melden UNO-Beobachter mittlerweile
Schießereien und Granatenanschläge aus der Hauptstadt Bujumbura. (rv 03.06.05
hr)