2005-05-29 14:07:20

Spanien: Regierung will Kirchensteuer stoppen


Die Regierung will die Konkordatsbestimmungen über Steuerzahlungen an die Katholische Kirche neu verhandeln. Das erklärte der spanische Justizminister, Juan Fernando Lopez Aguilar, in einem Interview gegenüber der Tageszeitung La Vanguardia. "Die Regierung sucht nicht den Konflikt mit der Kirche", so der Minister wörtlich, aber es sei "vernünftig an Verhandlungen zu denken", damit das Abkommen mit Jahresende auslaufen kann. Die Kirche müsse sich selbst finanzieren können. Spanien und den Heilige Stuhl verbindet seit 1979 ein Wirtschaftsabkommen, das der Kirche öffentliche Gelder, vor allem im Bereich des Religionsunterrichts zusichert. Jeder steuerpflichtige Spanier kann entscheiden, ob rund 0,5 Prozent des Bruttoeinkommens an den Staat gehen oder an die Kirche. Mit den Steuereinnahmen von rund 110 Millionen Euro kann derzeit etwa 70 Prozent der Priestergehälter gezahlt werden. Die fehlenden 35 Millionen Euro übernimmt der Staat. Der Staat wolle mit der Kirche zusammenarbeiten, ergänzte Justizminister Lopez Aguiar, aber die Verantwortlichen müssten wissen, dass das nicht "bis in alle Ewigkeit" dauern könne.

(ansa/afp 29.05.05 bp)







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