Der evangelische Kirchentag geht morgen in Hannover zu Ende. Nach dem Pilgeransturm
auf Rom anlässlich des Todes von Papst Johannes Paul II. und der Wahl Benedikts XVI.
zu seinem Nachfolger erfreute sich auch das Treffen der Protestanten mit mehreren
Hunderttausend Teilnehmern des Interesses von Christen und anderen Menschen. Die Gastgeberin,
die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann zieht schon jetzt eine positive Bilanz:
"Das war wirklich ein Segen für unsere Kirche. Es war ein bisschen wie Weihnachten
bei dreißig Grad, eine Ermutigung für unsere Gemeinden, sich nicht zurückzuziehen,
sondern sich kräftig einzumischen in diese Welt, von der wir glauben, dass sie Gottes
Welt ist. Es war richtig, das Thema Kinder als Schwerpunktthema zu wählen. 12.000
Kinder kamen täglich in das Kinderzentrum, in dem ich mich gestern ihren Fragen gestellt
habe: Das sind die elementaren Glaubensfragen: Was macht Gott mit den Bösen? Kann
Gott meine Krankheit heilen? Das hat uns gezwungen, ganz elementar von unserem Glauben
zu sprechen." Der Dialog mit der katholischen Kirche war zwar nicht das Hauptthema
wie beim ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin, räumt die evangelische Bischöfin
ein. "Ich hatte eher den Eindruck, das ist hier selbstverständlich gelebte Ökumene.
Am Fronleichnamstag habe ich mit Bischof Bode einen Jugendgottesdienst geleitet. Es
gab selbstverständlich Kardinal Lehmann hier auf dem Podium zum Thema Ökumene. Und
selbstverständlich haben die katholischen Gemeinden in Hannover sich alle am Kirchentag
beteiligt." (rv)