Der Libanon bereitet sich auf die ersten freien Wahlen ohne syrische Besatzung vor.
Nach 33 Jahren hatte Syrien seine Truppen aus dem Zedernstaat abgezogen. In vier Runden
wählen nun die Libanesen, die erste Turn beginnt am Sonntag. Auch der ehemalige Christengeneral
Michel Aoun kandidiert für einen Sitz im Parlament. Wir haben den maronitischen Geistliche
Simone Attalah nach dem Leben der Christen im Libanon gefragt: „Auf der Ebene
des täglichen Zusammenlebens gibt es eigentlich keine Schwierigkeiten zwischen Christen
und Moslems. Aber immer wieder versuchen Politiker, künstlich Probleme zu kreieren.
Sie wollen die Religion für ihre eigenen Interessen missbrauchen. Das ist das Problem:
Vielen der politischen Führern geht es um ihre eigenen Interessen – und nicht um das
Interesse des libanesischen Volkes!“ Doch jetzt hofft Attalah auf Aufbruchstimmung: "Wir
haben die Hoffnung, dass wir wirklich Zeugen eines neuen Friedens im Libanon werden
könnten, der dann auch zum Ansporn für den ganzen Nahen Osten werden könnte. Voraussetzung
ist, dass keine fremden Mächte sich einmischen und diese Erfahrung stören! Wir sind
Johannes Paul II. sehr dankbar für seine vielen Appelle für den Libanon. Er hat immer
gesagt, dass der Libanon mehr eine Mission als ein Land ist: weil es hier um eine
Botschaft friedlichen Zusammenlebens geht, die die ganze Welt angeht." (rv
27.05.05 hr/bp)