"Linz ist eine der wachsten Diözesen, die sich mit den zukünftigen Entwicklungen der
Kirche ernsthaft auseinander setzt". Das betont der Wiener Pastoraltheologe Prof.
Paul Zulehner in der jüngsten Ausgabe der Linzer "Kirchenzeitung": "Kontrolliert experimentierfreudig,
gemeinsam mit dem Bischof" - das sei der richtige Weg. Deshalb sollten sich in diesen
Tagen auch die "auf eigene Faust experimentierfreudigen" Seelsorgerinnen und Seelsorger
in Linz fragen, "welches ihr Anteil am Rücktritt des Bischofs ist", so Zulehner wörtlich.
Es sei bedauerlich, dass Aichern "zwischen den Polen zerrieben wurde, was ihn sichtlich
amtsmüde gemacht hat". Dass in der Diözese Linz ausgerechnet die Feier der Eucharistie
zum Streitfall geworden sei, findet Zulehner "theologisch mehr als befremdlich, ja
geradezu katastrophal". Die Liturgie rette man nicht durch bloße Ritualtreue - das
könne zur heidnischen Magie verkommen -, aber auch nicht durch liturgisches Experimentieren. (kap
26.05.05 gs)