"Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat?" Über Psalm
116 meditierte Papst Benedikt XVI. heute Vormittag bei seiner Generalaudienz vor über
27 000 Menschen auf dem Petersplatz. Am heutigen "Afrika-Tag" traf der Papst am Ende
der Audienz die Präsidenten von Burkina Faso und Mali sowie den Premierminister von
Swasiland. Der Papst unterstrich, dass seine Gedanken und Gebete nach Afrika gingen;
er forderte die kirchlichen Institutionen des "schwarzen Kontinents" auf, alles ihr
Mögliche für die Bedürftigen in Afrika zu tun. Außerdem, so der Papst, bete er, dass
die internationale Gemeinschaft sich in Afrika immer mehr einsetze. Auf deutsch sagte
Benedikt XVI.: "Liebe Brüder und Schwestern! Die Inkohärenz des Menschen
steht in eklatantem Kontrast zur Treue und Wahrhaftigkeit Gottes. Vor dem Hintergrund
dieser elementaren Erfahrung erklingt das Danklied in Psalm 116: „Die Menschen lügen
alle. – Wie kann ich dem Herr all das vergelten, was er mir Gutes getan hat?“ (V.
11f). Die Antwort des Beters ist umfassend: Er will den „Kelch des Heils erheben“,
den „Namen des Herrn anrufen“ und Ihm seine „Gelübde erfüllen“. Solcher Vorsatz verbindet
Liturgie und Leben. Nach einem Wort des heiligen Basilius des Großen steht der „Kelch
des Heils“, der uns Christen auf den eucharistischen Segenskelch des Neuen Bundes
verweist, für die Hingabe des Lebens an Gott. Was wir im großen Lob- und Dankopfer
rituell feiern, verlangt danach, im Leben vollzogen zu werden. Dann redet der Glaube,
den wir empfangen haben (vgl. 2 Kor 4, 13). Ein herzliches Willkommen sage
ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache! Besonders grüße ich
die Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die ihr Silbernes Profeßjubiläum feiern, sowie
die Rom-Wallfahrer der Vereinigung ehemaliger Schweizergardisten. Gott ist treu. Tragt
darum seinen Namen auf euren Lippen und in euren Herzen! Euch allen wünsche ich jetzt
gesegnete, frohe Urlaubstage und allezeit die Erfahrung der Güte Gottes. Morgen,
am Hochfest Fronleichnam, werde ich um 19 Uhr auf dem Platz vor der Lateran-Basilika
die heilige Messe feiern. Im Anschluß daran findet die übliche Prozession nach Santa
Maria Maggiore statt. Sie alle sind eingeladen, an dieser Feier teilzunehmen, um gemeinsam
unseren Glauben an den in der heiligsten Eucharistie gegenwärtigen Christus öffentlich
zu bekennen." (rv 25. 5. 05 lw)