2005-05-24 13:42:56

G-8-Staaten: Bischöfe aus Entwicklungsländern, "Versprechen einhalten!"


Der hondurianische Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga tourt gerade mit fünf anderen Bischöfen aus Entwicklungsländern durch die G8-Staaten. Morgen treffen sie mit Bundeskanzler Schröder und Finanzminister Hans Eichel in Berlin zusammen. Danach geht es weiter nach London und zu EU-Kommissionspräsident Barroso nach Brüssel. Ihr Anliegen: Die Vorbereitung des kommenden G8-Gipfels Anfang Juli in Schottland. Dort nämlich soll die Entwicklungshilfe im Mittelpunkt stehen. Kardinal Maradiaga und seine Bischofskollegen wollen die G-8-Staatschefs im Vorfeld daran erinnern, dass sie bei ihrem Gipfel 2000 in Köln einen Schuldenerlass für Entwicklungsländer und die Halbierung der Armut auf der Welt bis 2015 versprochen haben. Bisher aber ist viel zu wenig passiert, sagt Kardinal Maradiaga:
Wir haben eine Erklärung vorbereitet, um den Premierministern oder Präsidenten der G8-Staaten begreiflich zu machen, dass es ohne größere Anstrengung nicht möglich sein wird, die Armut in den nächsten 10 Jahren zu halbieren, sondern dass es vielmehr 100 Jahre dauern würde.”
Es müssen endlich konkrete Maßnahmen her, fordert Kardinal Maradiaga. Sonst wird das gesetzte Ziel einer Abgabe von 0,7 Prozent des Bruttosozialproduktes der Industrie-Staaten für die Entwicklungshilfe weiterhin nicht erreicht. Da reicht es nicht, dass heute die Entwicklungshilfeminister der Europäischen Union in Brüssel das Jahr 2015 als gemeinsames Ziel beschlossen haben.
“Wenn wir den Frieden wollen, wenn wir wollen, dass sich diese Demokratien in der Zukunft stabilisieren können, ist es nötig, das auf diesem Gipfel politische Entscheidungen getroffen werden. Aber nicht nur über den Schuldenerlass, der schon ein großer Impuls wäre, sondern vor mit Blick darauf, dass es nötig ist, die Entwicklungshilfe in der Welt zu erhöhen.”(ak 24.05.05 hr)







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