Papst Benedikt XVI. hat die Spanier dazu aufgerufen, laizistischen Tendenzen zu widerstehen.
In einem Schreiben an die spanischen Bischöfe lobt er ihre "klaren Schritte in ihren
Projekten der Evangelisierung". Er hoffe, dass die spanische Gesellschaft die wahre
"Natur und Mission" dieser Projekte verstehe, so der Papst; schließlich dienten sie
"dem allgemeinen Wohl". Benedikt wörtlich: "Die Weitergabe des Glaubens und die religiöse
Praxis der Gläubigen kann wirklich nicht auf den rein privaten Raum beschränkt bleiben!"
Anlaß des Papstschreibens ist die Wallfahrt der spanischen Bischöfe zu einem verehrten
Marienbild in der Kathedrale von Zaragoza in Nordspanien. Mit der Wallfahrt erinnern
die Oberhirten an den 150. Geburtstag des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis. Eindringlich
mahnt Papst Benedikt in dem Brief, dass das menschliche Leben" vom ersten Moment seiner
Existenz bis zu seinem natürlichen Ende" Schutz verdiene. Er warnt vor "sozialer Ungerechtigkeit
und vor allem, was die Würde des Menschen erniedrigt oder seine Freiheit einschränkt".
Außerdem dringt er auf Respekt der Religionsfreiheit und der Gewissensfreiheit jedes
Einzelnen. Dies sei, so Benedikt mit einem Bibelzitat, "die Stunde der Unterscheidung
der Herzen". (rv 23.05.05 sk)