2005-05-20 16:53:06

Südkorea: Embryonale Stammzellen geklont


Erstmals haben Wissenschaftler durch Klonen embryonale Stammzellen gewonnen. Bei 11 schwerkranken Patientenen, neun davon querschnittgelähmt, konnten Körperzellen in den embryonalen Zustand zurückversetzt werden. Ziel der Forscher ist es, mit Hilfe des Klonens Ersatzgewebe zu züchten, das vom Körper nicht abgestoßen wird und die Arbeit kranker Zellen übernimmt. Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Nachfolger von Bischof Gebhard Fürst im Nationalen Ethikrat ist entsetzt:
"Aus der Sicht der katholischen Kirche und unserer Ethik ist ein Zustimmung für embryonen verbrauchende Forschung unter keinen Umständen denkbar. Ich würde auch sagen, das ist eine Frage der humanen Kultur unserer Gesellschaft in der Zukunft und gerade auch als Mitglied des nationalen Ethikrates wird es auch meine ganz dezidierte Aufgabe sein, dort klar zu machen, dass die Kirche einer solchen Variante niemals wird zustimmen können."
Leben darf nicht gegeneinander aufgewogen werden, sagt Losinger:
"Das ist ja ein Prinzip des therapeutischen Klonens, dass im Grunde embryonales Leben, also Menschen, die embryonen sind, zerstört werden, um Kranken Menschen aufzuhelfen. Hier muss man in der Tat sagen, dass menschliches Leben niemals aufgewogen werden darf gegenüber Heilungschancen von Menschen."
Ein Sprecher der Bundesregierung dementierte inzwischen einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, nachdem sich Bundeskanzler Gerhard Schröder für einen "biopolitischen Kurswechsel" einsetzen wolle. Laut FAZ sollten spätestens nach der Bundestagswahl therapeutisches Klonen und unbegrenzte Stammzellenforschung auch in Deutschland möglich sein. Die gesetzliche Regelungen werde in zwei Jahren überprüft, erklärte Regierungssprecher Béla Anda. Deutschland sei bereit, "sich in diesem sensiblen Bereich zu bewegen".
Der Präsdident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Elio Sgreccia kritisierte unterdessen, die Beschlüsse der Vereinten Nationen gegen das menschliche Klonen als wirkungslos. Sie seien völkerrechtlich unverbindlich und sähen keine Strafen für jene vor, die bestimmte ethischen Grenzen übertreten.
(faz/corriere della sera/pm 20.05.05 bp)







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