Osttimor: Katholiken kämpfen für Religionsunterricht
Religionsunterricht, einmal anders herum: In Osttimor haben die Menschen dafür gekämpft,
dass der katholische Religionsunterricht an öffentlichen Schulen wieder verpflichtend
wird. Die Regierung hatte ihn zunächst auf freiwillige Basis zurückgestutzt. "Nicht
mit uns", dachten die Ost-Timoresen - und gingen auf die Straße. Pater Agostino Soares,
der Leiter der kirchlichen Sozialkommission in Dili, der Hauptstadt Osttimors: "Wir
sind wirklich glücklich über die Sache, denn sehr viele Menschen kamen auch aus entlegenen
kleinen Dörfern, um in Dili für den obligatorischen Religionsunterricht an den Schulen
auf die Straße zu gehen. 20 Tage dauerten die Demos an - das übte mächtigen Druck
auf die Regierung aus, die den Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen abschaffen
wollte, um sozusagen ihre Unabhängigkeit zu beweisen. Offenbar rechneten die Politiker
nicht mit dem heftigen Widerstand der Menschen. Doch Osttimor ist nun einmal zutiefst
katholisch: 97 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken." (rv 17.05.05 gs)