Der Mailänder Erzbischof, Kardinal Dionigi Tettamanzi, stellt sich hinter Empfehlungen
von Kardinal Camillo Ruini zur kommenden Volksabstimmung. Ruini, der die italienische
Bischofskonferenz leitet, bittet Katholiken, sich bei der Abstimmung zum Thema Künstliche
Befruchtung der Stimme zu enthalten. Die Kirche hofft, dass das Referendum wegen zu
niedriger Beteiligung ungültig wird. Damit will sie Änderungen an einem neuen Gesetz
zur künstlichen Befruchtung verhindern, das sie für ganz vernünftig hält. Im Gespräch
mit einer Tageszeitung stellt sich Kardinal Tettamanzi jetzt hinter diese Strategie
von Kardinal Ruini. Eine Enthaltung sei das wirksamste Mittel, um ein Gesetz nicht
noch zu verschlimmern, das "ohnehin schon an der Grenze des Tolerierbaren ist", so
Tettamanzi. Er warnt aber auch vor Spaltungen unter den Katholiken Italiens. Sie müßten
jede Art der Verteufelung von innerkirchlichen Andersdenkenden vermeiden. (ansa/corriere
17.05.05 sk)