Die Kirche braucht den Geist Gottes. Das hat Papst Benedikt XVI. heute beim Gebet
des Regina Caeli unterstrichen. Die Weihe von 21 Diakonen zu Priestern für die Diözese
Rom am heutigen Pfingstsonntag sei ein Fest für die Kirche von Rom:
"Das
glückliche Zusammenfallen von Pfingsten und Priesterweihe lädt mich dazu ein, die
unauflösliche Verbindung zu unterstreichen, die in der Kirche zwischen dem Geist und
der Institution besteht. Das habe ich schon am letzten Samstag angesprochen, als ich
in der Lateranbasilika von der Kathedrale der Diözese Rom Besitz ergriff. Die Kathedra
und der Heilige Geist sind eng verbundene Realitäten, wie es auch das Charisma und
das geweihte Amt sind. Ohne den Heiligen Geist würde die Kirche sich auf eine rein
menschliche Einrichtung reduzieren, die von ihren eigenen Strukturen beschwert würde.
Aber andererseits bedient sich im Plan Gottes der Geist immer wieder der menschlichen
Vermittlung, um in der Geschichte zu wirken."
So habe
Christus die Kirche auf die Apostel um Petrus gegründet und sie mit dem Geist beschenkt,
damit dieser sie durch die Jahrhunderte zur ganzen Wahrheit führe, so Papst Benedikt
XVI.:
"Möge die Gemeinschaft der Kirche immer offen und bereit sein für
das Wirken des Heiligen Geistes, um unter den Menschen glaubwürdiges Zeichen und wirksames
Hilfsmittel der Aktion Gottes zu sein!"
Nach dem Gebet
des Regina Caeli grüßte der Papst besonders seine Landsleute:
"Sehr
herzlich grüße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Besonders
heiße ich eine Gruppe von Jugendlichen der Gemeinschaft Sant’Egidio aus Deutschland
willkommen. Vertraut stets auf das Wirken des Heiligen Geistes! Er hilft euch, als
frohe Zeugen Christi das Evangelium der Liebe und der Hoffnung zu allen Menschen zu
bringen. Allen ein gesegnetes Pfingstfest!" Am Anfang hatte sich der deutsche
Papst auch für sein Zuspätkommen entschuldigt - über 50 000 Menschen waren schließlich
auf den Petersplatz gekommen, um bei dem Gebet dabei zu sein. Rund 15 Minuten nach
zwölf Uhr erst war er ans Fenster des Apostolischen Palastes getreten: "Ich bitte
vor allem um Entschuldigung für meine große Verspätung", so Papst Benedikt, "ich hatte
die Gnade, 21 Priester zu weihen - und eine solche Ernte Gottes dauert auch ein bisschen
Zeit: Danke für euer Verständnis!" (rv 15. 5. 05)