2005-05-14 15:04:51

Vatikan: Politischer Papst, seliger Papst?


Der Seligsprechungsprozess für Johannes Paul II. ist eingeleitet – nicht einmal sechs Wochen nach dem Tod des Papstes. Das ist Rekord in der jüngeren Kirchengeschichte. Wann und ob mit einem seligen Papst Johannes Paul II. zu rechnen ist, kann auch ein Fachmann wie der Historiker und Jesuit Peter Gumpel, Untersuchungsrichter für die Heiligsprechungskongregation, nicht einschätzen. Es sind wahre Berge von Unterlagen zu sichten und vor allem Zeugen zu hören.

„Was die persönliche Lebensführung von Johannes Paul II. angeht, habe ich nie eine Schwierigkeit gehört, da sind wir auf ganz sicherem Boden. Aber es geht auch darum, wie der Papst in den verschiedenen Situationen gehandelt hat. Ob da immer die notwendige Klugheit vorgeherrscht hat."

 
Es ist also Johannes Pauls Agieren auf der politischen Bühne, das den Seligsprechungsprozess verlangsamt, sagt Gumpel. Zur politischen Geschicklichkeit des polnischen Papstes könnten die Einschätzungen sehr auseinandergehen.

"Das haben wir gesehen bei Pius XII. und das ist natürlich auch die Frage bei Johannes Paul II. Er hat zahlreiche Entscheidungen treffen müssen. Nicht alle waren damals damit einverstanden und vor allem von Seiten der Kirchenfeinde müssen wir damit rechnen, dass auch sie Kritik äußern.“
Im übrigen, sagt Pater Gumpel, dauern Seligsprechungsverfahren bei Päpsten meistens lange.
(rv 14.05.05 gs)







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