Und wieder gibt es neue Tote in Usbekistan. Die Medien sprechen von einem Blutbad
bei der gewaltsamen Niederschlagung des Aufstands im Osten des Landes. Die anhaltenden
Unruhen der letzten Tage - sie sind das Ergebnis einer äußerst komplexen politischen
Situation in dem mehrheitlich muslimischen Staat. Erklärt Fabrizio Vielmini. Er ist
Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE: "Sofort
nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bildete sich in Uskebistan eine der repressivsten
Dikataturen Zentralasiens heraus - unter Präsident Karimov, der sofort seinen "persönlichen
Krieg" begann gegen kritische Politiker, die freie Wahlen forderten. Und dann hat
er damit begonnen, alles Religiöse zu unterdrücken." Und richetet sich so
in erster Linie gegen den Islam - denn 88 Prozent der Usbeken sind Moslems: "So
hat sich der Islam zur politischen Opposition entwickelt. Als einziger bot er einen
Raum für Kritik und Widerstand gegen dieses unbarmherzige Regime, das sich immer
mehr in Widersprüche verstrickt hat, das immer weniger den Bedürfnissen der Gesellschaft
entsprechen kann. Und das ganz besonders in wirtschaftlicher Hinsicht. Es gab keinerlei
Reform der Wirtschaft, die Macht über die Produktion des Landes liegt in den Händen
regionaler Clans." (agenturen/rv 14.05.05 hr)