Papst Benedikt XVI. hat ihn heute als Held aus der bayerischen Heimat gewürdigt: Salvatorianer-Pater
Pankratius Pfeiffer aus Schwangau-Waltenhofen rettete während der Nazi-Besatzung von
Rom vielen Juden und Widerstandskämpfern das Leben. Er versteckte sie auf dem Dachboden
seines Ordenshauses und verhinderte die Deportation von rund 100 Menschen ins KZ.
Der Einsatz von Pater Pankratius Pfeiffer für die Verfolgten soll Beispiel für eine
neue Gesellschaft der Nächstenliebe sein, schrieb Papst Benedikt. Zahlreiche Dokumente
über das Wirken des Generaloberen der Salvatorianer waren lange in den Archiven vergraben
und wurden erst jetzt wiederentdeckt. Der Münchner Kirchenhistoriker Stefan Samerski
über Pater Pfeiffer: „Er war sehr wichtig für die Bevölkerung hier
in Rom, weil er sich sehr für die Belange der Stadtrömer eingesetzt hat. Außerdem
fungierte er als Mittelsmann des Papstes, man muss nach der heutigen Quellenlage sogar
sagen, er war DER wichtigste Kontaktmann zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staatssekretariat
zu den deutschen Besatzungsbehörden hier in Rom gewesen.“ Pater Pankratius
hatte sich das Vertrauen des Papstes durch seinen Dienst im Staatssekretariat erworben.
Mit dem Kommandanten der deutschen Besatzer war er befreundet – denn auch Kommandant
Melzer kam aus Bayern und war sehr katholisch. Diese Kontakte nutzte der Pater aus,
so gut es eben ging: „In diesen neun Monaten hat er also tatsächlich
hat er also versucht, sehr viele Leute durch seine persönlichen guten Beziehungen
zu diesen Besatzungskräften aus dem Gefängnis zu befreien, und nach Kenntnis der Quellen
ist ihm das bei sehr vielen auch gelungen.“ (rv 12.05.05
ak)