2005-05-12 16:32:03

Italien: "Römischer Schindler" Pater Pfeiffer


Papst Benedikt XVI. hat ihn heute als Held aus der bayerischen Heimat gewürdigt: Salvatorianer-Pater Pankratius Pfeiffer aus Schwangau-Waltenhofen rettete während der Nazi-Besatzung von Rom vielen Juden und Widerstandskämpfern das Leben. Er versteckte sie auf dem Dachboden seines Ordenshauses und verhinderte die Deportation von rund 100 Menschen ins KZ. Der Einsatz von Pater Pankratius Pfeiffer für die Verfolgten soll Beispiel für eine neue Gesellschaft der Nächstenliebe sein, schrieb Papst Benedikt. Zahlreiche Dokumente über das Wirken des Generaloberen der Salvatorianer waren lange in den Archiven vergraben und wurden erst jetzt wiederentdeckt. Der Münchner Kirchenhistoriker Stefan Samerski über Pater Pfeiffer:  Er war sehr wichtig für die Bevölkerung hier in Rom, weil er sich sehr für die Belange der Stadtrömer eingesetzt hat. Außerdem fungierte er als Mittelsmann des Papstes, man muss nach der heutigen Quellenlage sogar sagen, er war DER wichtigste Kontaktmann zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staatssekretariat zu den deutschen Besatzungsbehörden hier in Rom gewesen.“ 
Pater Pankratius hatte sich das Vertrauen des Papstes durch seinen Dienst im Staatssekretariat erworben. Mit dem Kommandanten der deutschen Besatzer war er befreundet – denn auch Kommandant Melzer kam aus Bayern und war sehr katholisch. Diese Kontakte nutzte der Pater aus, so gut es eben ging:
 „In diesen neun Monaten hat er also tatsächlich hat er also versucht, sehr viele Leute durch seine persönlichen guten Beziehungen zu diesen Besatzungskräften aus dem Gefängnis zu befreien, und nach Kenntnis der Quellen ist ihm das bei sehr vielen auch gelungen.“
 
(rv 12.05.05 ak)







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