2005-05-09 12:38:38

Libanon: Kardinal Sfeir, zerstörtes Radio ist Stimme der Warheit


Der Libanon kommt nicht zur Ruhe. Die politische Szene werde von "Lug und Betrug" beherrscht, beklagt Kardinal Nasrallah Sfeir. Doch "auch diese bösen Mächte" so der maronitischen Patriarch, könnten die Libanesen auf dem Weg in die Unabhängigkeit nicht aufhalten.
In der Christenhochburg Dschunie, 20 Kilometer nördlich von Beirut, war am Wochenende ein christlicher Radiosender zerstört worden. Der Anschlag forderte mindestens zwei Tote und Dutzende Verletzte. Der Sender "Stimme der Liebe" ist ökumenisch ausgerichtet und arbeitet mit Radio Vatikan zusammen. Ein Sender für das Volk, sagt der maronitische Bischof von Byblos, Bechera Rai. Einen Zusammenhang mit der Rückkehr des Christengenerals Michel Aoun sieht Rai jedoch nicht.
"Ich denke, dass es ein direkter und gezielter Anschlag war. Der Sender hatte sich mit den Familien der Häftlinge in Damaskus solidarisiert. Die Angehörigen haben im Programm die Grausamkeit in den syrischen Gefängnissen angeklagt und berichtet, was sie gesehen haben. Ich denke, dass die, die so beschuldigt wurden und ihre Verbündeten in Syrien oder im Libanon dieses Attentat organisiert haben, um den Sender zu zerstören, diese Stimme der Liebe aber auch der Wahrheit und der Menschlichkeit. Das Volk steht ganz auf der Seite des Senders. Jetzt ist er zerstört, aber das Team sendet weiter. Sie haben alle Geräte ins Freie getragen und senden vom Hauptplatz der Stadt. Ich habe den Präsidenten und den Premierminister aufgefordert, den Wiederaufbau zu veranlassen. Wenn sie es nicht tun, gibt es viele Privatpersonen, die dazu bereit sind. Die Libanesen sind das gewohnt. Was heute zerstört wird, baut man morgen wieder auf."
(rv 09.05.05 bp)
 







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