Osterbotschaft Bartholomaios: "Ökumenische Bewährung in Ukraine"
Heute feiern die Christen der Ostkirchen ihren Ostermontag. Traditionell nutzen sie
diesen Tag, um das Evangelium von der Auferstehung in möglichst vielen Sprachen
zu verkünden. Hören Sie einen Beitrag von Heinz Gstrein über die Ostermontagsfeier
in Istanbul - denn dort legte heute Patriarch Bartholomaios I. in seiner Predigt
ein Bekenntnis ab - zum übernationalen, überstaatlichen und wahrhaft ökumenischen
Charakter des Christentums abzulegen. "Er tat das in der Patriarchenkirche
Haghios Georgios vor vielen Pilgern aus Ländern des ehemaligen Ostblocks. Dort herrschen
seit der Wende politische und vor allem national bedingte Kirchenstreitigkeiten und
-spaltungen. In Russland macht sich geradezu ein neues Staatskirchentum wie einst
unter den Zaren breit. In der Ukraine erheben gleich drei orthodoxe Kirchen den Anspruch,
die wahre Kirche des Landes zu sein. Da will Bartholomaios nun vermittelnd eingreifen.
Er hat schon früher betont, dass die Ukraine vor über 300 Jahren von Moskau gegen
alles Kirchenrecht seinem Patriarchat entrissen wurde. Jetzt bemüht sich Konstantinopel
daher um eine neue, geeinte ukrainische Orthodoxie unter seiner Führung. Kontakte
nahm Bartholomaios schon zu den etwa sechs Millionen ukrainischen Ostkatholiken des
byzantinischen Ritus auf. Auch sie sollen ins Patriarchat Konstantinopel zurückkehren,
könnten aber ihre Kirchengemeinschaft mit Rom dabei aufrecht erhalten. So wird die
Ukraine zu einem wichtigen ökumenischen Neuland! " (rv 02.05.05 hr)