2005-04-26 14:13:33

Vatikan: Benedikt nach Istanbul eingeladen


Vertreter des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel haben Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch nach Istanbul eingeladen. Das hat der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, heute gegenüber Radio Vatikan gesagt. Das Treffen mit den Vertretern der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften mit Papst Benedikt gestern Vormittag sei sehr herzlich verlaufen, unterstrich der Kardinal. Die Ökumene sei ein Herzensanliegen des neuen Papstes:
"Der Papst hat gleich unmittelbar nach seiner Wahl, als ich bei ihm war und die Huldigung vollzogen habe, gesagt: Jetzt müssen wir gemeinsam auf dem Weg der Einheit gehen, soweit wir das können. Das kam unmittelbar aus seinem Herzen heraus. Am anderen Tag, bei seiner ersten Homilie vor den Kardinälen hat er wieder von der Ökumene als einer Priorität in seinem Pontifikat gesprochen und gesagt, dass er sich hier persönlich einbringen möchte. Wir waren übrigens sehr erfreut, dass praktisch alle Kirchen wieder hochrangig vertreten waren wie schon bei der Beisetzung von Papst Johannes Paul II."
Gestern traf der Papst in einer gesonderten Audienz die Vertreter des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel - und danach die Repräsentanten des russisch-orthodoxen Patriarchen von Moskau, mit dem das Verhältnis nicht gerade sehr einfach ist. Das Gespräch verlief sehr gut, erzählt Kardinal Kasper, der bei der Begegnung natürlich dabei war:

"Das ist nicht nur in einer guten Atmosphäre, sondern auch inhaltlich sehr substantiell von statten gegangen. Man hat über die gemeinsamen Grundlagen, die gemeinsamen Interessen gesprochen, dabei vor allem das gemeinsame Interesse, die gemeinsamen christlichen Wurzeln Europas zu betonen. Dann ging es auch um das Problem, das die Russen mit 'Proselytismus' bezeichnen. Das Wort selber ist nicht gefallen, aber man hat auch darüber gesprochen. Der Papst hat sich hier sehr klar geäußert, dass natürlich eine Mission gegenüber anderen Christen, vor allem orthodoxen Christen, nicht möglich ist, aber dass eine Zusammenarbeit doch sehr wünschenswert wäre."
(rv 26. 4. 05 lw)







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