Die Insignien des Papstes: Fischerring und das Pallium
Der Fischerring (lat. anulus piscatoris) ist seit dem 14. Jahrhundert der Amtsring
des Papstes. Schon seit dem ersten Jahrtausend gehört ein Ring zu den Insignien des
Bischofs. Der Ring, der heute dem neugewählten Papst übergeben wird, ist ein Sigelring
mit dem Bild des Hl. Petrus, der das Fischernetz ins Boot zieht. Der Ring nimmt Bezug
auf das Matthäusevangelium: Jesus trifft auf die beiden fischenden Brüder Andreas
und Petrus und fordert sie auf: "Folgt mir nach. Ich will euch zu Menschenfischern
machen." (Mt 4,18f) Der Fisch (griech. ichtys) wurde zum Kürzel „Jesus Christus Gottes
Sohn Erlöser“. Erstmals war er auf dem Ring von Papst Clemens IV. (1265-66) zu sehen.
Seit Nikolaus V. wird er zusammen mit dem Papstnamen in diesen Siegelring eingraviert.
Nach alter Tradition knien Gläubige zum Zeichen der Verehrung vor dem Pontifex und
küssen den Ring. Das Pallium ist eine Stola aus weisser Lammwolle, die nur der
Papst und die Erzbischöfe zum Zeichen ihres Ranges tragen. Die Ursprünge des Palliums
reichen bis zu Papst Marcus zurück, der im Jahr 336 den Bischof von Ostia damit ausgezeichnet
hat. Das mit sechs kleinen Kreuzen geschmückte Band gilt heute als Zeichen der Verbundenheit
der Kirchenfürsten mit dem Heiligen Stuhl. Das Pallium von Papst Benedikt XVI. trägt
statt schwarzer Kreuze rote, um an die Wundmale Christi zu erinnern. Dieses Pallium
ist hat wieder die ursprüngliche Form, ist nicht mehr auf ein drei Finger breites
Band reduziert. Die Lammwolle erinnert an den guten Hirten (Joh 10,11), der auf den
Schultern das verlorene Schaf trägt (Lk 15, 4-7) und an die dreifache Aufforderung
des Auferstandenen an Petrus "Weide meine Schafe" (Joh 21,15-17). (rv 24.04.05
bp)