Papst Benedikt der XVI. soll dem Mainzer Kardinal Karl Lehmann einen Posten in der
Kurie angeboten haben. Das will ein Redakteur der BILD-Zeitung wissen. Welches Amt
der Papst für seinen Landsmann vorgesehen haben soll, schreibt die BILD allerdings
nicht. Joseph Ratzinger wolle mit der Wahl Lehmanns sein konservatives Image aufwerten,
heißt es. Dem geehrten Kardinal selbst entlockt diese Geschichte nur ein müdes Lächeln:
"Ach, es gibt in diesen Tagen so viele Nachrichten, Spekulationen, dass mich das
nicht wundert. Aber mich lässt das ganz gelassen. Ich bin gespannt, wie der neue Papst
die Glaubenskongregation, in der ich ja auch schon mehr als zehn Jahre als Berater
mitgearbeitet habe, besetzt. Denn davon wird sehr viel abhängen. Auch für die Zukunft
seines eigenen Dienstes und auch seines eigenen Bildes und da freue ich mich wenn
eine gute Besetzung gelingt." Seit 18 Jahren leitet Lehmann bereits die Deutsche
Bischofskonferenz. Zeit für neue Aufgaben, meinen die Spekulanten. Nette Geschichte,
meint Lehmann. "Aber ich habe, denke ich, meinen Platz in Deutschland. Und wenn
ich hier bei verschiedenen Dingen etwas mitwirken kann durch Beratung wie bisher,
tu ich es auch in Zukunft gerne." Bis Montag hat Benedikt XVI. dem Mainzer Kardinal
– selbst ein international anerkannter Dogmatiker und Schüler des Konzilstheologen
Karl Rahner – angeblich Zeit für eine Entscheidung gegeben. Lehmann schüttelt den
Kopf: "Ja ich weiß gar nicht woher die Leute sich das aus den Fingern saugen. Denn
ich weiß überhabt nichts davon. Das ist alles erstunken und erlogen, sagt man in Deutschland." (rv
23.04.05 bp)