"Wir schätzen und würdigen die Wahl des neuen Papstes." Das hat der Oberrabbiner Roms,
Riccardo Di Segni im italienischen Fernsehen erklärt. "Wir blickten mit großem Respekt
auf einen Menschen voller Weisheit", so Di Segni weiter. Ratzingers Schaffen als Präfekt
der Glaubenskongregation habe die jüdische Gemeinde mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
"Für uns gibt es positive Aspekte, aber andererseits auch einige weniger positive
Punkte." Doch Di Segni vertraut und hofft auf die Fortführung des Dialogs. Der müsse
nicht immer nach dem gleichen Konzept ablaufen und sei auch eine Frage der Mentatlitäten
und des Temperaments.
Die in der israelischen Presse verbreiteten Fotos vom jugendlichen Ratzinger in der
Hitlerjugend wies Di Segni zurück. Alle deutschen Kinder hätten Kontakt zur Hitlerjugend
gehabt. Diese Fotos seien nicht ernstzunehmen und führtetn nicht zu einem adäquaten
und geeigneten Urteil über den Pontifex der katholischen Kirche.
(ansa 21.04.05 bp)