Papst Benedikt XVI. war als Präfekt der Glaubenskongregation zuständig für die Einhaltung
der rechten katholischen Lehre. In Deutschland sind seine klaren theologischen Positionen
nicht immer auf Gegenliebe gestoßen. Doch die scharfen Kritiker, auch in den Medien,
argumentieren laut Kardinal Karl Lehmann zu einseitig. Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz stellte am Dienstag Abend klar: "Wir haben in Deutschland
immer ein sehr negatives Ratzingerbild gehabt, das dem Theologen Ratzinger und auch
seinen Leistungen in der Glaubenskongregation überhaupt nicht entsprach. Ich kenne
ihn seit 1962, seit der Zeit des Konzils, als er bei Karl Rahner Assistent war. Ich
habe immer wieder gesagt, wir haben ein sehr begrenztes Bild, das werde ich unaufhörlich
weiter sagen. Das muss ja nicht heißen, dass man in allen Einzelfragen von Kirchenpolitik,
oder von Einschätzung der Lage übereinstimmen muss, das hat er auch nie verlangt." (rv
20.04.05 bp)