Der Schweizer Theologe Hans Küng hat einen Offenen Brief an die zur Papstwahl in Rom
tagenden Kardinäle geschrieben. Darin listet er fünf Kriterien auf, die sich am Neuen
Testament, an der katholischen Tradition und am 2. Vatikanischen Konzil orientieren.
Ein neuer Papst solle sich nicht an das mittelalterliche Kirchenrecht klammern, sondern
sich nach "dem Kompass des Evangeliums" richten. Weiter hofft Küng auf einen "kollegialen
Mit-Bischof" und auf "einen frauenfreundlichen Seelsorger". Bitte vier richtet sich
an einen "ökumenischen Vermittler". Zum Schluß des Briefes verlangt Küng vom neuen
Papst eine Garantie "für Freiheit und Offenheit". Küng lebt in Tübingen. Dem Theologen
wurde 1979 vom Vatikan die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
(tagesanzeiger-online/rv 17.04.05 sk)