Erzbischof Leonardi Sandri, der Substitut im Staatssekretariat und damit einer der
wenigen leitenden Kurienbeamten, der sein Amt mit der Sedisvakanz nicht verloren hat,
hat am Mittwoch den Trauergottesdienst für die römische Kurie gefeiert. In seiner
Predigt erinnerte er an das Eucharistieverständnis von Johannes Paul II. und dessen
leuchtendes und eindrucksvolles Beispiel, als Zeuge des Evangeliums zu leben. Wer
seine Art zu leben, wer seinen Tod genau betrachte, verstehe, was Eucharistie bedeute: "Jeden
Tag, 50 Jahre lang, hat er in der Heiligen Wandlung die Worte verkündet 'Das ist mein
Leib für euch hingegeben'. Auf ganz besondere Art und Weise aht der Papst sich diese
Worte in der letzten Zeit zu eigen gemacht, indem er sich selbst aufgezehrt hat. Wir,
die wir mit ihm gearbeitet haben, hatten die Gnade, ihn in diesen letzten Monaten
zu begleiten. Wir haben mit einer gewissen Furcht diese so persönliche "Messe" begleitet,
in der der Papst - getreu der Passion Christi - durch Schmerzen und Leiden sich selbst
zum Geschenk gemacht hat, für die Kirche und für die Welt." Die Kurienmitarbeiter
stünden nun in der Pflicht ergänzt Sandri: "Das große Beispiel und die präzise
Lehre, die der verstorbene Papst jedem von uns gegeben hat, ruft uns zur Arbeit in
der Römischen Kurie, im Herz der Katholischen Kirche." Heute Abend, am siebten
Tag der Novendialen, feiert Pierre Sfeir Narallah, Patriarch der maronitischen Kirche
von Antiochia den Gottesdienst. Es ist der Trauertag für die Ostkirchen.