Vatikan: Kardinäle laut Gumpel gegen rasche Heiligsprechung Johannes Pauls II.
Die Entscheidung über eine mögliche rasche Heiligsprechung für Papst Johannes Paul
II. kann nur der nächste Papst persönlich treffen. Trotzdem viel spekuliert, ob die
in Rom versammelten Kardinäle den bei der Trauerfeier auf Transparenten vorgebrachten
Vorschlag befürworten oder nicht. Der Jesuitenpater Peter Gumpel von der Selig- und
Heiligsprechungskongregation hat sich in diesen Tagen mit mehreren Purpurträgern getroffen.
Nach seinem Eindruck ist die Mehrheit der Kardinäle dagegen, den verstorbenen Papst
rasch zur Ehre der Altäre zu erheben:
"Nicht in dem Sinne, dass die Kardinäle gegen ein Verfahren wären, auch dass sie
eventuelle Vergünstigungen nicht günstig beurteilen würden. Das nicht. Aber sie sind
wohl der Ansicht, dass das so überhastet wäre, dass das der Sache eigentlich mehr
schaden als nützen würde. Während der Tage nach dem Tode von dem Papst und auch anlässlich
seiner Beerdigung, wurden ja überall auf dem Petersplatz, aber auch anderen Stellen,
wo die Gläubigen sich versammelt hatten Spruchbände gezeigt, in denen die Heiligsprechung
sofort gefordert wurde. Wir haben inzwischen aber feststellen müssen, dass das keinesweg
eine spontane Angelegenheit war. Man hat nämlich genau beobachtet, dass die alle das
gleiche Format haben, den gleichen Inhalt und den gleichen Typ der Buchstaben. Das
heißt mit anderen Worten, und das wurde auch bestätigt. Die Sachen wurden schon lange
vorher gemacht, wurden dann ausgeteilt, mit dem Wunsch, dass sie an verschiedenen
Orten gleichzeitig gezeigt wurde. Das hat also mit einer spontanen Glaubensbekennung
überhaubt nichts mehr zu tun.
"
(rv 14.04.05 bg)