2005-04-13 08:48:34

Zugang zum Papst-Grab frei - Tausend Pilger stehen Schlange


Seit heute morgen sieben Uhr können Pilger das Grab von Johannes Paul II. in den vatikanischen Grotten besuchen. Zum Zeitpunkt der Öffnung warteten bereits rund tausend Menschen auf den Einlass, darunter viele Polen. Der Ansturm hält sich aber weiter in Grenzen, die aktuelle Wartezeit beträgt weniger als eine Stunde. Sicherheitskräfte lassen die Wartenenden gruppenweise an dem schlichten Bodengrab in einer Nische der Grotten vorbeidefilieren. Wie auch vor dem aufgebahrten Leichnam Johannes Paul II. sollen die Besucher vor der letzten Ruhestätte des Papstes nicht stehenbleiben und beten, sondern sich im Vorübergehen von dem Verstorbenen verabschieden. Unsere Kollegin Gudrun Sailer war bereits gestern mit einer Gruppe von Journalisten am Grab. Und so beschreibt sie das Bild, das sich dort unten bietet:
"Das Papstgrab ist in einer kleinen Nische in den Grotten unter dem Petersdom, keine zwanzig Meter vom Grab des Heiligen Petrus entfernt. In den Boden eingelassen sieht man eine schlichte weiße Steinplatte aus Carrara-Marmor und darauf in goldenen Lettern den Namen des Papstes auf Latein und die Daten seines Amtes. Rundherum ist alles weiß getüncht, man glaubt diese frische Farbe förmlich noch zu riechen. Diese ganze Nische mit dem Grab ist nicht größer als vielleicht zwanzig Quadratmeter, hinten abgeschlossen von einem Halbrund, da hängt ein Marmorrelief und eine kleine Pflanze steht da - eine ganz normale Topfpflanze wie halb Europa sie im Wohnzimmer stehen hat. Es ist buchstäblich das einfachste Papstgrab, das sich überhaupt denken lässt."
Eine Gruppe mit 130 polnischen Pilgern kam mit traditionellen bunten Volkstrachten der hohen Tatra. Darunter auch ein Priester, der seit Jahren in einer deutschen Pfarrei arbeitet. Er sagt, was der Besuch am Grab von Johanne Paul II. für seine Landsleute bedeutet:
"Als wir hier her nach Rom kamen, um diese Exerzitien zu machen, wir sind hier seit acht Jahren gekommen, waren wir schon immer im Vatikan. Hin und wieder waren wir auch vom Papst empfangen worden in der Privataudienz. Und heute ist sozusagen auch wieder eine Privataudienz auf anderer Ebene. Wir kommen hier her um von ihm Glauben zu lernen, Liebe zu lernen und Optimismus zu lernen. Nicht alles aufgeben, obwohl manchmal viel Schlimmes auf dieser Welt passiert. Vor allem Glauben und Orientierung in dieser Welt."
(ansa 13.04.05 hr)







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