China: Sant´Egidio führte im Auftrag des Papstes Gespräche
Die römische Basisgemeinschaft Sant´Egidio hat offenbar in den vergangenen Monaten
mehrfach Gespräche mit Chinas kommunistischem Regime geführt -auf Geheiß des verstorbenen
Papstes. Ohne Wissen der Medien reiste eine Delegation unter Leitung von Agostino
Giovaganoli im Januar und April nach Peking.
Laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung "Repubblica" gab es durchaus Hoffungszeichen
für neue Bewegung in den angespannten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und
der Volksrepublik: "Bereits das offizielle Kondolenz-Schreiben Pekings zum Tod Johannes
Pauls werteten die Sant´Egidio Vertreter als wichtigen Schritt. Sie waren gerade in
Peking als dann die Entscheidung fiel, keine Delegation zur Beerdigung zu schicken,
weil Taiwans Präsident auch geladen war." Aber: China hegt jetzt ganz klar den Willen,
zu einer Lösung zu kommen, sagen die Leute von Sant´Egidio. In den Unterredungen habe
Peking signalisert, in der Frage der Bischofsweihe nachgeben zu wollen und künftig
Bischofsernennungen aus Rom akzeptieren zu wollen. Das könnte der erste Schritt sein
für ein graduelles Aufeinanderzu zwischen beiden Seiten, vielleicht auch zwischen
der regimetreuen patriotischen Kirche und der romtreuen so genannten Untergrundkirche.
"Auf jeden Fall will Peking sich alle Möglichkeiten offen lassen, um mit einem neuen
Papst neu zu verhandeln", so Sant´Egidio. Für Juni stehen dann wieder Gespräche
zwischen Sant´Egido und Regierungsvertretern auf dem Programm."
(rv 13.04.05 hr)