2005-04-12 13:34:22

Deutschland: Berliner Schulen


Ethik, Werte, Lebensfragen: Bisher bekommen sie davon nur im freiwilligen und nicht benoteten Religionsunterricht mit, die Berliner Schüler. Wenn es nun nach dem Berliner Senat geht, soll an den Schulen der deutschen Hauptstadt in Zukunft ein weltanschaulich neutraler Werteunterricht nach Brandenburger Vorbild gehalten werden. Die CDU-CSU will das Thema nun in den Bundestag bringen. Und allen voran die Kirche ist mit den Vorschlägen im Land Berlin alles andere als einverstanden, wie Hans-Peter Richter, der Leiter des Schulreferat des Erzbistums Berlin, unterstreicht:
"Vom Ansatz her ist es richtig, dass alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten müssen, ja sogar die Pflicht haben, einen solchen Unterricht zu wählen. Aber bitte nicht so, indem man sagt: Alle verpflichtend in einem Fach! Die Schüler müssen vielmehr die Wahlmöglichkeit haben, ob sie ein staatlich neutrales Unterrichtsfach Ethik wählen, ob sie den atheistischen Weltanschauungsunterricht des Humanistischen Verbandes wählen oder den Religionsunterricht der Kirchen, der jüdischen Gemeinde und des Islam."
Die Kirche versucht nun zusammen mit anderen Gleichgesinnten, gegen dieses Gesetzgebungsverfahren vorzugehen:
"Wir möchten, dass der Elternwille und dass die positive Religionsfreiheit gewahrt werden. Dahinter steckt das Bildungsverständnis, dass zur Schule nicht nur Kenntnis über Deutsch, Mathematik, Physik gehört, sondern dass zur Persönlichkeitsbildung auch der religiöse Bereich gehört. Aus unserer Sicht reicht es nicht, sich nur mit den Werten des Grundgesetzes auseinander zu setzen, sondern auch die Fragen von Glück, von Tod, von Freude, von Leid, all die Fragen, die junge Menschen ja auch bewegen, müssen auch aus der Sicht der Religion oder anderer Weltanschauungen zur Sprache gebracht werden können. Das kann ja ein abstraktes, weltanschaulich neutrales Fach nicht leisten. Somit erhalten die Schülerinnen und Schüler bei einem nur weltanschaulich neutralen Fach ein Stück Bildung vorenthalten, nämlich die religiöse Bildung."
(rv 12. 4. 05 lw)







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