Kanonen donnerten, Sirenen heulten, Glocken läuteten überall in Polen, als der größte
Sohn Polens im fernen Rom begraben wurde. An vielen Orten im ganzen Land wurde die
Totenmesse per Mega-Bildschirm auf zentrale Plätze übertragen. Eine halbe Million
Menschen etwa sammelte sich in Krakau auf der Blonie-Wiese, wo Johannes Paul vor drei
Jahren seine letzte Messe in der Heimat gefeiert hatte. Sein Stuhl von damals stand
heute, leer, unter den Krakauern. In Warschau militärische Ehren für den Papst auf
dem Siegesplatz, wo Johannes Paul bei seinem ersten Heimatbesuch 1979 einen neuen
Frühling auf das damals kommunistische Polen herabgerufen hatte. Morgen abend um
9 Uhr 37 wollen die Polen für fünf Minuten im ganzen Land die Lichter löschen - Gedenken
an die Sterbestunde Johannes Pauls vor einer Woche.
(rv 08.04.05 sk)