Nach der Gedenkmesse auf dem Petersplatz hat der Substitut im Staatssekretariat, Leonardo
Sandri, eine Art "Testament" des Papstes verlesen. Es handelte sich um eine kurze
Ansprache zum marianischen Gebet der Osterzeit, dem "Regina Coeli". Der Text, an dem
Johannes Paul womöglich noch selbst mitgewirkt hat, war schon vor Tagen vom Vatikan
für das reguläre Mittagsgebet vorbereitet worden. Jetzt, nach dem Tod Johannes Pauls,
kommt dieser letzten unter seiner Aufsicht erstellten Ansprache der Rang eines Vermächtnisses
zu. Hier die zentralen Passagen im Wortlaut:
"Der Menschenheit, die zuweilen verloren und von den Kräften des Bösen dominiert scheint,
von Egoismus und Angst, bietet der auferstandene Herr seine Liebe, die vergibt, versöhnt
und den Geist der Hoffung öffnet. Es ist Liebe, die die Herzen bekehrt und Frieden
schenkt. Wie nötig hat es die Welt, die göttliche Barmherzigkeit anzunehmen. Oh Herr,
der du uns durch deinen Tod und deine Auferstehung die Liebe des Vaters enthüllst:
Wir glauben an Dich und voller Vertrauen wiederholen wir heute die Worte: Jesus,
auf dich vertraue ich, erbarme dich unser und der ganzen Welt."
(rv 03.04.05 sk/hr)