2005-04-01 12:41:43

Papst liegt offenbar im Sterben


Papst Johannes Paul II. liegt offenbar im Sterben. Seit Freitag Mittag gibt es allerdings keine neuen, direkten Berichte aus dem Apostolischen Palast mehr. Das scheint darauf hinzudeuten, dass der Zustand des Papstes weiter "sehr ernst", aber in gewisser Weise stabil ist. Kardinal Camillo Ruini hatte am Freitagvormittag den Eindruck, dem Papst gehe es ein bißchen besser. Man könne noch nicht von einer Agonie bei Johannes Paul II. sprechen, so der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz im Fernsehen.
Der Papst ist bei vollem Bewußtsein und ruhig; sein Zustand bleibt aber unverändert sehr ernst. Das sagte heute mittag vor Journalisten ein sichtlich bewegter Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro-Valls. Johannes Paul II. habe heute den Kreuzweg und das Stundengebet mitgebetet. Außerdem habe er Kardinalstaatssekretär Sodano, die Kardinäle Ruini, Szoka, Ratzinger sowie die Erzbischöfe Lajolo und Sandri empfangen. Der Zustand des Papstes sei unverändert ernst, so Navarro; sein Blutdruck sei "unregelmäßig", er habe große Atemschwierigkeiten. Vor kurzem habe man ihm auf seinen Wunsch Auszüge aus der Bibel vorgelesen.
Gestern abend habe man den Papst über den Ernst seiner Lage informiert. Daraufhin habe er gefragt, ob es unbedingt nötig sei, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Auf die abschlägige Antwort habe er entschieden, in seinen Gemächern im Vatikan zu bleiben. Navarro bestätigte, dass dem Papst Vatikan-Ärzte unter Leitung des päpstlichen Leibarztes Renato Buzzonetti zur Seite stünden.
Über seine eigenen Gefühle wollte der sichtlich mit den Tränen kämpfende Navarro nicht sprechen. Der todkranke Papst sei "ein Bild, wie ich es in diesen 26 Jahren nie gesehen habe".
Gestern Abend hatte der Papst nach einem Herzkreislauf-Kollaps in seinen Gemächern im Vatikan die Krankensalbung erhalten. Der polnische Kardinal Andrzey Maria Deskur, ein enger Freund des Papstes, erklärte heute: "Er dämmert friedlich weg." Das berichtet die Nachrichtenagentur agi. Gestern abend hatte Johannes Paul wegen einer Harnwegs-Infektion einen aseptischen Schock erlitten; dabei brach sein Herzkreislauf-System zusammen. Heute morgen war er nach Angaben eines Vatikan-Insiders "schon einmal kurz vor dem Tod". Mittlerweile sehe es aber so aus, als könne der Todeskampf des Papstes sich noch einige Tage hinziehen.
(agenturen/rv 01.04.05 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.