2005-03-31 15:25:03

Vatikan: Tucci, Agca erzählt Geschichten


Am 13. Mai 1981 hat Ali Agca auf den Papst geschossen. Johannes Paul II. war im offenen Papamobil auf dem Weg zur Generalaudienz. Ein roter Pflasterstein markiert heute die Stelle des Attentats auf dem Petersplatz. Der Türke Agca wurde in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt, der Vatikan erreichte später eine Strafmilderung. Nun hat Agca den Vatikan für die Tat mitverantwortlich gemacht. Der Tageszeitung "La Reppublica" sagte er in einem Interview, ohne die Hilfe einiger Priester und Kardinäle hätte er das Attentat nie verüben können. Diese Behauptung kommentiert Kardinal Roberto Tucci:
Ali Agca war schon immer ein besserer Geschichtenerzähler als ein Enthüller von Tatsachen. Daher muss man seine Erklärungen sehr sehr vorsichtig betrachten. Der Papst sagt dagegen in seinem Buch: Ali Agca ist, wie alle sagen, ein professioneller Möder. Das will sagen, dass das Attentat nicht seine eigene Idee war, dass jemand anderes diese Idee hatte und ihn beauftragt hat.
Hinter dem Attentat wird der russische Geheimdienst vermutet, Agca selbst hatte beim Verhör angegeben, den Auftrag vom bulgarischen Geheimdienst zu haben. Die bulgarische Regierung hat inzwischen erklärt, Stasi-Akten zu besitzen, die Auskunft über Planung und Durchführung des Papst-Attentats geben.
Heute kann man die Akten der Stasi einsehen und es interessant, jetzt zu wissen, dass das Attentat eine Entscheidung auf höherer Ebene in Moskau war und dass Ali Agca benutzt wurde. Die Stasi hatte die Aufgabe, das zu verschleiern, falsche Informationen zu geben und so alle Spuren der Verantwortlilchen hinter dem Attentat zu verwischen.
Eine italienische Parlamentskommission wird die Akten nun sichten. Wir haben den Mitgliedern den Fall überlassen, sagt Tucci. "Wir hoffen nur, dass sie uns auch wissen lassen, was sie erfahren."
(rv 31.03.05 bp)








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