Der kranke Papst Johannes Paul II. sollte sich nach Ansicht des emeritierten Bischofs
von Hildesheim, Josef Homeyer, auch weiterhin in der Öffentlichkeit zeigen. Schließlich
sei auch Jesus vor den Augen der Welt gekreuzigt worden, sagte er der „Neue Presse“
Hannover in einem Interview für die heutige Ausgabe. Homeyer erinnerte an das Zitat
des Papstes: „Jesus ist auch nicht vom Kreuz gestiegen.“ Der Papst habe damit deutlich
gemacht, dass er bereit ist, seinen Auftrag als Oberhaupt der römisch-katholischen
Kirche zu erfüllen, so Homeyer. „Denkt man diesen Vergleich zu Ende, darf man auch
sagen: Jesus wurde in aller Öffentlichkeit gekreuzigt, vor den Augen der Welt. Warum
sollte also der Papst sein offensichtliches gesundheitliches Leiden verstecken?“ so
der emeritierte Bischof wörtlich. Nach Homeyers Ansicht unterstreicht der Papst damit
letztlich durch die Tat, was er in vielen Dokumenten und Ansprachen immer wieder betont
hat: dass auch Krankheit und Leiden zum Menschsein gehören.
(rv 30.03.05 gs)