In Genf tagt immer noch die UNO-Menschenrechtskommission. Mit dabei ist auch ein Vatikan-Beobachter:
Erzbischof Silvano Tomasi. Er sagte uns, dass es in dem Gremium einen heftigen Schlagabtausch
über das Gefangenenlager Guantanamo gegeben habe. Der Erzbischof versucht, vor dem
Gremium einen grundsätzlichen Punkt einzubringen, der dem Vatikan sehr wichtig ist.
"Ein sehr wichtiger Aspekt ist es, die sozialen Rechte voranzubringen - so dass auch
die armen Länder profitieren von der Lebensqualität und dem Zugang zu Ressourcen,
wie das der Westen derzeit in nie dagewesener Höhe hat. Wir gehen von einem fundamentalen
Prinzip aus, das in der kirchlichen Soziallehre immer wieder betont wird: Wir sind
eine einzige Menschheitsfamilie, wo jede Person einen Wert in sich selbst hat. Darum
hat jede Person unveräußerliche Rechte, die die nationale bzw. internationale Gemeinschaft
garantieren muß. Auf diesem Weg können ein Recht auf Entwicklung und Teilhabe an den
politischen Mechanismen zu konkreten Ergebnissen führen."
(rv 28.03.05 sk)