Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann,
hat in seiner Osteransprache jede Form der aktiven Sterbehilfe zurück gewiesen. Mit
Blick auf das
juristische Tauziehen um die seit 15 Jahren im Koma liegende Amerikanerin Terri Schiavo
sagte Lehmann, es sei ein «schlimmes Schauspiel», wenn Richter verschiedener Ebenen
dazu gezwungen würden, wie Herren über Leben und Tod Entscheidungen zu treffen. Offenbar
wachse die Versuchung, mit menschlichen Mitteln in den Sterbeprozess einzugreifen
und den Zeitpunkt des Todes zu bestimmen, sagte Lehmann. Es sei "eine verführerische
Idee", ein scheinbar nicht mehr lebenswertes Dasein aus Mitleid zu beenden. Ein Mitleid,
das nicht bereit sei, den Weg mit dem Sterbenden zu gehen, könne sich aber als wenig
human erweisen, so der Kardinal. Lehmann rief dagegen ausdrücklich dazu auf, sterbende
Menschen auf dem Weg zum Ende ihres irdischen Lebens nicht allein zu lassen, ihnen
beizustehen und Toten durch eine würdige Bestattung die letzte Ehre zu erweisen.
(pm 27.03.05 bp)