Der Vatikan hat die internationale Gemeinschaft aufzurufen, sich endlich für ein Ende
des Flüchltingselends in Darfur einzusetzen. Wenn sie noch länger mit entschiedenem
Eingreifen warte, mache sie sich schuldig, sagte Fortunatus Nwachuwku, der Vertreter
des Heiligen Stuhls bei einer Konferenz des UN-Flüchltingshochkommissariats in Genf.
"Die Flüchtlingssituation in Afrika bleibt eine tiefe Wunde für die Menschheit", findet
der Vatikanvertreter. Wenn die UN Übergriffe auf Flüchltinge vor allem im Darfur nicht
verhindern, akzeptieren sie doppelte Solidaritätsstandards, monierte der Geistliche.
Systematische Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Zerstörung von Infrastrukturen
und ganzen Dörfern, die Tötung ganzer Viehherden lösen weiterhin Flüchtlingsströme
in der sudanesischen Krisenregion aus. Die wenigen Soldaten, die die Afrikanische
Union in den Darfur schickt, werden kaum wahrgenommen, stellte Nwachuwku fest. Trotz
Hilfe des Flüchltingshochkommissariats und anderer UN-Organisationen fehle es den
Flüchtlingen am Nötigsten. Ausländische Hilfe müsse daher dringend von einer Organisation
koordiniert werden, fordert der Vatikan, nicht nur für den Darfur sondern auch für
künftige Konflikte mit Hunderttausenden von Binnenflüchltingen.