UNO-Generalsekretär Kofi Annan traf heute im Westjordanland Palästinenserpräsident
Mahmud Abbas. Gestern Abend hatte Annan in Jerusalem den israelischen Ministerpräsidenten
Ariel Scharon getroffen – Scharon soll dabei Annan gegenüber die Räumung von 24 israelischen
Kleinsiedlungen angekündigt haben, die seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren ohne
Genehmigung gebaut worden waren. Im Heiligen Land scheinen sich also die Anzeichen
auf eine Fortführung des Friedensprozesses zu mehren. Der Jerusalemer Abt Benedikt
Lindemann hat beobachtet, „dass sich die Politik Scharons in den vergangenen Monaten
verändert hat, offenbar durch andere Berater, die ihm die Lage anders vor Augen führen,
und es ist eben festzustellen, die Siedlungen aus Gaza sollen bald ihr Ende finden.“
Lob hat Lindemann auch für den neuen Palästinenserpräsidenten Mahmoud Abbas – ein
„gemäßigter Politiker, der offenbar den Frieden will". So seien die Selbstmordanschläge
im Heiligen Land durch die Politik Abbas` merklich zurückgegangen. „Er hat korrupte
Leute entlassen und durchgegriffen. Aber ich denke wir müssen noch abwarten, ob es
ihm gelingt, die verschiedenen Interessensgruppen an einen Tisch zu bringen und zu
binden, dass die Selbstmordattentate aufhören, das ist eine Arbeit, vor der er noch
steht, und wir müssen abwarten, ob es ihm in den nächsten Monaten gelingt.“
(kna 14.03.05 gs)