2005-03-14 10:27:11

"Bitte möglichst wenig sprechen"


Ärzte raten dem Papst, sich im Vatikan zu erholen, keine Audienzen zu halten und möglichst wenig zu sprechen. So könne er einen Rückfall in die Grippe wie den jüngsten vermeiden, der ihn zu einer erneuten Einlieferung in die Gemelli-Klinik gezwungen hatte. Das sagte der Anästhesist Corrado Manni, der mehrfach den Papst behandelt hat, gegenüber der Tageszeitung "Repubblica". "Bei allem Respekt", so der Professor wörtlich, "ich würde dem Papst jetzt raten, sich auszuruhen und so wenig wie möglich zu sprechen. Keine Audienzen, bitte." Seine Sprech- und Atemübungen solle Johannes Paul II. auch im Vatikan fortsetzen. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen gibt es in den päpstlichen Gemächern mittlerweile ein "Atemgerät".
Nach Angaben der Nachrichtenagentur afp hätten die Ärzte den Papst lieber noch eine Weile in der Gemelli-Klinik behalten. Johannes Paul habe aber entschieden, er wolle jetzt in den Vatikan zurückkehren und allmählich seine Arbeit wiederaufnehmen. Für die nächste Woche, die Karwoche, sind keine Auftritte des Papstes vorgesehen. In einem Text zum gestrigen Angelusgebet erweckt Johannes Paul aber den Eindruck, dass er in irgendeiner Weise an der Palmsonntags-Messe am kommenden Sonntag teilnehmen will. Fest geplant ist auch ein Auftritt am Ostersonntag, zum traditionellen Segen "Urbi et Orbi".
Der Papst war am 24. Februar zum zweiten Mal in diesem Frühjahr mit akuten Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach einem Luftröhrenschnitt hat er noch eine Atemröhre im Hals. Das Risiko einer Infektion besteht weiter. "Diese Atemröhre darf nicht entfernt werden, solange der Patient noch Atmungshilfe braucht", erklärt der römische Facharzt Giancarlo Cianfrone im "Corriere della Sera". "Persönlich hätte ich es lieber gesehen, wenn der Papst noch eine oder zwei Wochen in der Klinik geblieben wäre." Der Papst werde zwar auch im Vatikan von Ärzten behandelt, " aber dort gibt es keinen Reanimations-Bereich, und wenn es zu einer neuen Krise kommt, muß er wieder in die Klinik."
(ansa/afp/rv 14.03.05 sk)







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