Hunderte Anhänger der Sekte der "Santa Muerte" - des "heiligen Todes" - haben gestern
in Mexiko-Stadt für die rechtliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft demonstriert.
Die Demonstranten warfen der Regierung von Präsident Vincente Fox vor, religiöse Minderheiten
zu diskriminieren. "Wir tun nichts anderes als die Katholiken: wir beten und bitten
für Frieden in der Welt" zitiert die Nachrichtenagentur EFE den selbsternannten Primas
der Bewegung, David Romo. Kritiker sehen das ganz anders: Der Kult des "heiligen
Todes" ist vor allem in den Armenvierteln der mexikanischen Hauptstadt sehr verbreitet.
Im Mittelpunkt steht eine selbst erfundene Heilige, die besonders Kriminellen nahe
stehen soll. Beobachter berichten davon, dass dieser Gestalt Opfer dargebracht werden,
um für das Gelingen einer kriminellen Tat zu bitten. Die Figur ist ein in einen weiten
Mantel gehülltes Skelett, dem beispielsweise Zigarren, Bierflaschen oder Kassettenrekorder
geopfert werden. Die katholische Kirche kritisiert die Bewegung, die auch unter dem
Namen "Traditionelle katholische Kirche Mexikos" auftritt - als "Scharlatanerie".
(afp/efe 05.03.05 hr)