2005-03-04 12:55:44

Kongo: "Blauhelm-Chefs schätzen Lage falsch ein"


Im Kongo, genauer gesagt in der Krisenregion Ituri, haben Blauhelm-Soldaten der UNO vorgestern 60 Rebellen getötet. Wenige Tage zuvor waren neun Blauhelme in einem Hinterhalt umgebracht worden. Nun geraten die insgesamt 14.500 Friedenssoldaten der Vereinten Nationen im Kongo noch stärker unter politischen Beschuss. Jüngst erst hatte es Hinweise darauf gegeben, dass Mitglieder der Schutztruppe kongolesische Frauen vergewaltigten. Raffaello Zordán ist Chefredakteur der Zeitschrift Nigrizia der Comboni-Missionare. Er sagt:
"Es ist objektiv sehr schwer, ein so riesiges Gebiet zu kontrollieren. Und mir scheint, dass die Verantwortlichen der Blauhelme dazu ein Problem damit haben, die aktuelle Lage im Land richtig einzuschätzen."
Und so beurteilt Zordan selbst die aktuelle Situation in dem krisengeschüttelten afrikanischen Staat:
"Im Juni sollten eigentlich Wahlen stattfinden, das wäre wichtig gewesen, um das Land zu stabiliseren. Aber leider wurde das Datum verschoben. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass gerade die Schaffung einer neuen nationalen Armee im Gang ist, die auch ehemalige Milizen einschließt. Es ist also alles andere als leicht, wieder eine Zivilgesellschaft aufzubauen. Einzelnen Gruppen versuchen, mit Waffengewalt ihre Interessen durchzussetzen."
(rv 04.03.05 hr)







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